Bauart | Beschreibung | Verhältnis Durchmesser/ Bremskraft | Vorteile | Nachteile | Verbreitung im Windenstart |
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Kreuzkappen-Schirm |
kreuzförmige Kappe, evtl. mit Öffnung in der Mitte oder Querschlitzen in den Bahnen, 8 Fangleinen | mittel | einfache Herstellung, im gestreckten Zustand sehr schlank, strapazierfähiges Material verwendbar | bei ungleich langen Fangleinen kann der geöffnete Schirm rotieren und das Schleppseil verdrallen, was zu Folgeschäden am Seil führt, bei ungünstiger Geometrie kann der Schirm "pumpen" (periodisch öffnen und schließen), was dem Windenfahrer fälschlicherweise den Eindruck einer unwuchtigen Seiltrommel vermittelt |
sehr weit verbreitet |
Rundkappen-Schirm |
halbkugelförmige Kappe aus mehreren dreieckigen Bahnen genäht, oder kegelförmige Kappe aus einem Stück, oder flache Kappe aus einem Stück; ggf. Öffnung in der Mitte zur Unterdrückung von Taumelbewegungen und Pumpen | sehr gut | kann nicht rotieren | schwer erhältlich, oft ehemalige Bremsschirme aus Kampfflugzeugen, deren Fangleinen zur Verkleinerung des Kappendurchmessers zusammengebunden werden, dadurch unzuverlässiges Öffnungsverhalten | zur Zeit selten |
Bänder-Fallschirm |
Die Fallschirmleinen werden mit einer großen Anzahl dünner schmaler Bänder aus Fallschirmseide quer miteinander verbunden, so dass eine Rundkappe mit vielen Schlitzen entsteht (ursprünglich als Rettungsfallschirm für sehr hohe Absprunggeschwindigkeiten entwickelt) | schlecht | Schirm kann nicht rotieren | Bänder wenig strapazierfähig, sehr großer Durchmesser erforderlich (Sicherheitsrisiko für das Segelflugzeug), hoher Preis | selten |
Zwillings-Rundkappenschirme |
Zwei kleine Rundkappenschirme sind nebeneinander befestigt | schlecht | als ausgesonderte Stabilisierungsschirme von Schleudersitzen beschaffbar | Schirme können umeinander rotieren -> Seildrall | sehr selten |
Welche Farbe sollte ein Seilfallschirm haben?
Prinzipiell empfehlen sich Kontrastfarben wie Rot oder Gelb, die sowohl in der Luft als auch auf dem Untergrund (z.B. Gras) gut zu erkennen sind.
Manche Betreiber legen Wert darauf, dass man die Farben einem Seil zuordnet, z.B. Rot für das linke Seil und Hellgrün für das rechte Seil, oder RRRot für RRRechts und LLLila für LLLinks.
Generell empfiehlt es sich zur einfachen verbalen Unterscheidung der einzelnen Exemplare am Flugplatz, stets nur einen Fallschirm einer Farbe zu haben bzw. immer ein Farbe zu bestellen, die man gerade nicht besitzt.
Wie groß sollte ein Seilfallschirm sein?
Ein Seilschirm sollte aus Sicherheitsgründen so klein wie möglich sein (Kollisionsrisiko und eingeschränkte Sicht bei Startabbruch). Bei hohem Gewicht des Schleppseiles (z.B. Stahlseil großer Länge) und niedriger Seileinzugsgeschwindigkeit der Winde muss der Durchmesser des Schirms größer gewählt werden (maximal 2 m). Bei Verwendung von Kunstfaserseilen oder eines Rückholseils (Seilrückholwinde) kann der Fallschirm kleiner ausfallen. Der Windenmotor sollte dann aber über eine automatische Drehzahlbegrenzung verfügen. Ein kleiner Seilschirm reduziert den Kraftstoffverbrauch der Winde, driftet bei Seitenwind weniger ab und macht den Luftraum schneller frei.
Wie lang muss das Seilvorfach sein?
Für einen großen Sicherheitsabstand vom Flugzeug zum Seilschirm ist ein langes Vorfach (Zwischenseil 10 m + Vorseil = 13 bis 15 m) günstig. Bei Verwendung von leichten Schleppseilen aus Kunstfasern kann es in Verbindung mit einem langen schweren Vorfach dazu kommen, dass der Seilschirm nach dem Ausklinken umkippt und nicht öffnet. Dann darf mit einem kleineren Seilschirm (<1,5 m Durchmesser) auch ein kürzeres Vorfach (minimal 5 m) eingesetzt werden.